Seniorenheim Dr. Maria Probst, Hammelburg
Eine Einrichtung der Carl von Heß Sozialstiftung Hammelburg

"Es war die richtige Entscheidung"

IMG 20231024 WA000509.11.23 | Seit über einem Jahr leitet Jürgen Schmidbauer das Seniorenheim Dr.-Maria-Probst. Er erzählt, warum er mit 60 Jahren nochmals die Herausforderung angenommen und die zeitintensive Weiterbildung zum Heimleiter absolviert hat.

 

 

 

 

Wer im Bereich Pflege oder Altenpflege eine Einrichtung leiten will, braucht eine abgeschlossene Ausbildung, Berufserfahrung, Fachwissen sowie Kenntnisse in Personalmanagement und betriebswirtschaftlichen Prozessen. Seit über einem Jahr leitet Jürgen Schmidbauer das Seniorenheim Dr.-Maria-Probst. Er erzählt, warum er mit 60 Jahren nochmals die Herausforderung angenommen und die zeitintensive Weiterbildung zum Heimleiter absolviert hat.

Was sind Ihre Aufgaben?

Als Heimleiter übernehme ich verschiede Aufgaben in den Bereichen Organisation und Management. Die Aufgaben beziehen sich sowohl auf das Personal, die Bewohner als auch auf das Gebäude und die Infrastruktur. Ich gewährleiste die qualifizierte Pflege, die pflegerische Betreuung und Versorgung der Bewohner und sorge für eine gute Zusammenarbeit von Angehörigen, Betreuern und Pflegekräften. Ich koordiniere die Struktur- und Ablauforganisation sowie die Finanzen des Seniorenheims. Außerdem bin ich für die Qualitätssicherung und für die Sicherheit der Medizinprodukte zuständig.

Das ist eine verantwortungsvolle Position mit Mitarbeiterführung.

Ja, absolut. Mir war vorher nicht bewusst, wie wichtig es ist, zuzuhören. Ich nehme mir Zeit, führe Gespräche, gebe Ratschläge und unterstütze bei Problemen. Einfach für die Menschen da sein: für Mitarbeiter, Bewohner oder Angehörige. Transparenz ist mir wichtig und unsere Bewohner sollen sich wohlfühlen.

Sie haben 2022 Ihren sechzigsten Geburtstag gefeiert. Was hat Sie in Ihrem Alter motiviert, nochmals die zeitintensive Weiterbildung zur Heim-/Einrichtungsleitung mit 460 Stunden zu absolvieren?

Die Aufgaben und Herausforderungen als Heimleiter. Ich führe sie mit Enthusiasmus und Leidenschaft aus. Die Weiterbildung befähigt mich dazu, die Verantwortung für das Seniorenheim zu übernehmen, es zu leiten und alle Dienstleistungen zu überblicken. Ich wollte das machen. Wobei ich sagen muss, dass ich zeitlebens während meiner verschiedenen, beruflichen Tätigkeiten immer eher in Führungs- oder Leitungsjobs „reingewachsen“ bin. Sie wurden mir quasi angeboten. Ähnlich war es mit der Stelle des Heimleiters im Probst-Heim: Der Stiftungsvorstand hat mich vorgeschlagen. Zum 1. September 2022 habe ich dann die Stelle angetreten.

Die Weiterbildung zum Einrichtungsleiter kann abhängig von beruflicher Situation und persönlicher Flexibilität entweder in Vollzeit oder Teilzeit absolviert werden. Welche Variante haben Sie gewählt?

In Teilzeit. Die Weiterbildung ging von Oktober 2022 bis Mitte Mai 2023. Die Veranstaltungen fanden Online und in Präsenz im Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft (bbw) in Würzburg statt. Es war schon stressig und zeitintensiv. Jetzt aber, in meinem Alter, sind die Umstände so, dass ich es durchziehen konnte. Früher war mir die Zeit mit meiner Familie wichtiger. Jetzt sind meine Kinder groß.

Sie haben quasi wieder die „Schulbank gedrückt“?

Ja (lacht), und ich war der Älteste in unserer Gruppe mit zwölf Personen. Die jungen Leute haben mich aber gut aufgenommen und integriert, obwohl sie sich untereinander bereits kannten durch vorherige Kurse bzw. Fortbildungen.

Welche Inhalte der Weiterbildung haben Ihnen besonders viel Spaß gemacht?

Das Leiten und Führen von Menschen. Wie ich es vorhin bereits beschrieben habe: Zeit nehmen, Gespräche führen, Zuhören, Helfen. Wobei der Umgang mit Menschen auch herausfordernd sein kann.

Was haben Sie bisher beruflich gemacht?

Ich komme ursprünglich aus einer ganz anderen Branche: 1978 habe ich eine zweijährige Ausbildung zum Maler und Lackierer absolviert. Meine Eltern prägten mich: „Was Du anfängst, machst Du auch fertig!“ Das habe ich auch an meine Kinder so weitergegeben. Nach der Lehre besuchte ich die Berufsaufbauschule. Anschließend war ich bei der Bundeswehr. Während dieser Zeit habe ich meinen krebskranken Großonkel mitbetreut und unterstützt. Da habe ich bemerkt, dass mich die Pflege interessiert und mir die Aufgaben gefallen und Spaß machen.

Und dann sind Sie in die Pflege gegangen?

Genau. Von 1987 bis 1989 absolvierte ich die Ausbildung zum examinierten Altenpfleger in Veitshöchheim. Danach arbeitete ich in verschiedenen Senioren- und Pflegeheimen.

Seit wann sind Sie im Seniorenheim Dr.-Maria-Probst?

Mitte Oktober 2008 fing ich im Probst-Heim an. Innerhalb eines Jahres bildete ich mich als Wohnbereichsleiter und Pflegedienstleiter in Teilzeit weiter. Am 1. September 2012 übernahm ich die Position des stellvertretenden Pflegedienstleiters. Von 2016 bis 2018 bildete ich mich zur gerontopsychiatrischen Fachkraft weiter und zum 1. Februar 2020 übernahm ich die Leitung der sozialen Betreuung ...

… und nun leiten Sie das Haus, eine von sieben Einrichtungen der Carl von Heß Sozialstiftung.

Ja, ich fühle mich wohl. Nicht nur der Stiftungsvorstand, sondern auch das Personal, Angehörige und Bewohner drücken ihre Zufriedenheit aus. Was ich sehr schätze und mir wichtig ist, ist der Austausch mit anderen Heim-/Einrichtungsleitern innerhalb unserer Stiftung. Die Erfahrungen meiner langjährigen Kolleginnen helfen mir sehr. Wir beraten und unterstützen uns gegenseitig. Schließlich sitzen wir „im gleichen Boot.“ Darüber hinaus plane ich, das Probst-Heim in Hammelburg allen Bürgern näherbringen. Ich möchte gemeinsame Feiern organisieren. Mir ist es wichtig, dass sich Bewohner mit ihren Angehörigen wohlfühlen können. Zum Beispiel ist es mir ein Anliegen, einen Helferkreis für unser Seniorenheim ins Leben zu rufen. Oder die Zusammenarbeit mit der Hammelburger Mittelschule wieder aufleben zu lassen. Ich finde die Begegnung zwischen Alt und Jung als eine Bereicherung für beide Altersgruppen. Voneinander lernen, sich in seine eigene Kindheit zurück zu versetzen, das sind Momente, die das Gedächtnis beleben, individuelle und wertvolle Erinnerungen hervorbringen. Deshalb ist mir die Zusammenarbeit mit dem Diebacher-Kindergarten St. Georg eine Herzensangelegenheit, die ich nicht mehr missen möchte.

Vielen Dank für das Interview, Herr Schmidbauer.

Zur Person: Jürgen Schmidbauer, (gebürtiger Obbacher), ist verheiratet und hat vier Kinder (davon einen Drilling). Er wohnt mit seiner Familie in Hammelburg. In seiner Freizeit kocht, liest und verreist der 61-Jährige gerne, besucht Theater oder Konzerte und erledigt Gartenarbeiten.

 
 

Kontakt

Seniorenheim Dr.-Maria-Probst
Karlsbader Straße 1
97762 Hammelburg
(09732) 7886-0
(09732) 7886-122

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